Hank

Es ist Nacht, Zeit aufzubrechen um mich mit Hank, unserem Schieber zu treffen. Ich klappe den Kragen meines Trenchcoats hoch und überprüfe das eingebaute Commlink. Anila meldet sich sofort. Sie gibt mir heute Rückendeckung. Nicht das ich Schwierigkeiten erwarten würde, aber die Gegend ist alles andere als sicher.

Meinen Pickup habe ich sicherheitshalber in einer Quergasse geparkt. Zu fuß bin ich leiser und unauffälliger. Langsam schlendere ich auf eine Lagerhalle zu, die sich in den selben Zustand wie die meisten Gebäude hier befindet. Sie haben alle ihre besten Tage hinter sich, ebenso wie Hank.  Die meisten Straßenlaternen wurden von den ansässigen Gang zu Zielscheiben auserkoren. Dementsprechend schlecht ist das Licht in den Straßen. Das stört mich nicht, ich sehe mehr als genug. Einer der Vorteile als Katzenhybrid.

In der Lagerhalle brennen nur vereinzelt Lampen. Alles kein Problem. Ich gebe das vereinbarte Zeichen und höre Schritte hinter der Türe und ein metallischen Klicken, eine Waffe wurde entsichert. Tztztz, es gibt kein Vertrauen mehr in dieser Welt. Ein rasches, unauffälliges Signal zu meiner Schwester und dann betrete ich die Halle.

„Ajita? Bist du es?“
„Hast du jemanden anderen erwartet?“, lächele ich Hank an und lasse dabei etwas meine Reißzähne blitzen.
„Scheiße, ich weiß nie ob du es bist oder deine verdammte Schwester. Ich wünschte, ihr würdet diese Spielchen lassen.“

„Wir sind Katzen, was erwartest du?“
Mein Lächeln wird noch breiter, „Ich habe brandheiße Ware für dich, Chummer und du bekommst sie für einen Sonderpreis.“
Wir brauchen ihn um unsere Waren loszuwerden, aber dafür, daß er meine Schwester beleidigt hat, hat sich der Preis so eben verdoppelt. Er lernt es wohl nie.

Seine Cyberware im Arm quietscht leise. Jeder andere hätte das vielleicht nicht wahrgenommen, aber mein Gehör ist ausgezeichnet. Man sollte sich nicht billigen Straßenramsch einbauen lassen, man zahlt dabei nur drauf.

Aber nun zum Geschäft…

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