Amin

Endlich bin ich wieder daheim in meiner Wohnung. Die Zeit bei Sarah war schön wie immer. Ich kann mich jedoch nicht ewig bei ihr verstecken. Ich muss wieder raus und mich dem Leben stellen. Nachdem die Tür geschlossen und sicher versperrt ist atme ich unbewusst auf. Ich fühle mich sicher.

Ich öffne die Riemchen links und rechts und schlüpfe aus meinen wunderschönen, extrem unpraktischen hohen Schuhen. Sie werden links unten in meinem Kleiderschrank verstaut.

Die langen Strümpfe gleiten von meinen Beinen und werden gemeinsam mit meinem Minirock und dem bauchfreien Top ebenfalls eingeräumt. Ich muss mein Party-Girlie-Outfit bei Gelegenheit in die Reinigung bringen.

Vor dem Spiegel wische ich mir die letzten Reste von Make-up aus dem Gesicht. Ich schlüpfe aus meiner Unterwäsche und denke mit einem Lächeln an alle, die mir gerne dabei geholfen hätten. Meine Libido ist halt nicht so leicht zu erschüttern. Ich lege auch alle meine Kettchen und Ringe ab.

Ab unter die Dusche, das heiße Wasser spült die Albträume weg. Danach fühle ich mich wieder als Bioroid (sic!).

Ich greife rechts in den Kasten und hole meine schwarzen Sachen, T-Shirt und Jeans hervor. Mein hüftlanges blaues Haar binde ich zu einem simplen Zopf.

Letzter Check vor dem Spiegel. Ich schaue in mein ernstes Gesicht. Nur der Schalk in meinen Augenwinkeln hat sich nicht ganz vertreiben lassen.

Adora wird sich über mein neues Aussehen freuen. Und Tesla ist vielleicht flexibler als ich denke. Bei dem Gedanken muss ich schmunzeln. Na also, mein Humor meldet sich zurück.

Morgen geht das Leben weiter lieber Amin, die Party ist offensichtlich vorerst vorbei.

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