Sa. 3. Juni 2090 – Raus aus der Pfanne, rein ins Feuer

Hallo Tagebuch,

Freitag. Es ist noch mitten in der Nacht als mich ein nerftötendes Geräusch aus dem Schlummer reißt. Das kann doch nicht wahr sein, ich habe mich doch eben erst hingelegt… welcher Lebensmüde…
Ich aktiviere mein Tab und grunze den Wahnsinnigen mal an. Amine, wie  kann man um diese Uhrzeit schon so fröhlich und munter sein – igitt. Keine Ahnung was sie will.. Hirn ist noch am booten… ich nuschle „Kaffee“. Sie flötet weiter. Ich nochmals, „Kaffee“, dann lege ich auf. Soviel Morgenmensch ist einfach zuviel für mich.

Keine zwei Sekunden später klingelt es an der Tür – Naaaaaaaarf. Vorsichtig öffne ich die Tür einen Spalt und linse raus – ein Möchtegern-Ninja (scheint direkt aus einem Manga entsprungen zu sein) steht davor. Aber er hat das Richtige mit um reingelassen zu werden – KAFFEE!
Ich schnappe mir den Becher und Amine, oh pardon, diesmal Amin schlüpft mit einem Grinsen an mir vorbei. Natürlich nicht, ohne mir durch die Haare zu wuscheln. Egal, die stehen eh noch zu Berge.
Während ich mich um die heiße, schwarze Köstlichkeit kümmere, durchsucht er meinen Kleiderkasten und versucht, mit leicht frustrierter Stimme mich zum Shoppen zu Überreden. Scheinbar gefällt ihr  meine Kleiderauswahl nicht. Zuviel Stoff. No way, Darling, das passt alles schon so wie es ist.
Zwinkernd unterbreitet er mir diverse Vorschläge, wie er mich schnell wach bekommen könnte. Es ist vergebliche Liebesmühe,  es ist viel zu früh – sie prallen alle an mir ab. Aber ich weiß, er wird nicht aufgeben. Irgenwie bewundere ich seine Hartnäckigkeit.
Gähnend wurschtle ich mich in meine Rüstung und packe meine Waffen ein. Dann geht es ab ins Cosplay – Herrlich, noch mehr Kaffee!

Draußen staune ich nicht schlecht – Amin gleitet hinter das Steuer einer Limousine und tätschelt den Beifahrersitz. Ich werfe mein Jumpboard in den Kofferraum und dann ab in unser zweites Wohnzimmer. Ich schiele zu Amin rüber und bin froh, dass er sich scheinbar wieder gefangen hat. Ich hoffe, daß er nie den Sonnenschein in seinem Herz verliert. Die Welt könnte mehr von seiner Sorte gebrauchen. Äh, nicht zuviele, dass würde niemand aushalten! Denn ab zwei von ihnen hätte man sicher eine Non-Stop Party laufen!
Im Cafe trudeln dann auch die anderen ein. Sind denn alle Frühaufsteher? Hm, scheinbar nicht alle. Radaria ist nicht hier.

Wir halten Kriegsrat und gehen unsere Optionen durch, viele sind uns nicht geblieben. Mal sehen also…
erstens, unseren Auftrag ausführen und auf die Kaufleute aufpassen. Das versteht sich ja von selbst.
Zweitens, nach sehen wie die Stimmung bei den Arapahos ist. Ist nicht so ganz unwichtig. Denn unsere Tigerin, kennt ja einen von ihnen und drei Devils sind ja uns entfleucht und(!) haben uns gesehen. Ich vermute mal ganz stark, dass es nicht viele weiße Tigerinnen in Denver gibt – nicht gut, gar nicht gut. (Im Gedanken mache ich mir eine Vermerk, Fellfarbe zu besorgen. Vielleicht geht Radaria ja auch als Panther durch. Katzen sehen ja doch alle gleich aus, naja fast.)
Drittens, die Crazy Devils nicht aus den Augen lassen und Druck machen, dass Imperium darf hier nicht Fuß fassen!

Was steht auf unserer Gegenseite?
Die Polizei, die Crazy Devils, die Russen und wer weiß, wen wir noch auf die Füße getreten sind. Oh ja, wir leben in interessanten Zeiten…

Meiner Meinung nach sollten wir  als erstes einmal nachsehen, ob die Indianer schon ihr Kriegsbeil ausgegraben haben. Doch die erwischen wir erst am abend,  aber solange kann Brad die Füße nicht still halten und will mit Hilfe eines LKWs und Molotow Cocktails ein paar teuflische Motoräder schrotten. Ich bin da skeptisch, bevor wir handeln sollten wir mehr Infos haben. Aber was solls.
Amin macht sich fröhlich daran einen passenden LKW zu hacken und Chimera erklärt sich bereit, die explosiven Geschenke auf die Bikes zu schmeißen.

Ich schaue mir mit dem Rest der Truppe das Spektakel bequem in der Limousine per Live Stream an. Es fehlt eigentlich nur noch das Popcorn, denn Dank der geschickt platzierten Drohne von unserem Rigger, wirkt das ganze wie ein Action Film. Yeah!
Brad rauscht mit einem Affenzahn über die ersten Bikes bis sich der LKW verkeilt. An diesem Punkt wirft Chimera die Cocktails und Wumm! Perfekter Wurf! Im Retourgang brettert Brad wieder weg. Sobald sie um die Kurve fegen, schwärmen die Devils wie wütenden Hornissen aus. Man sind sie die sauer! Sogar ihr Chef Mad Max macht sich in seinem Hummer auf die Jagd nach den Übeltätern.  Für uns wird es wieder Zeit in Café zurück zukehren.
Nachdem Brad und Chimera den LKW wieder losgeworden sind, stoßen sie auch wieder zu uns. Wir nehmen unsere Diskusionen vom Vormittag wieder auf. Die Ausichten sind nicht wirklich besser geworden. Brad ist vielleicht ein wenig von seinem Adrenalinüberschuss losgeworden, aber so wirklich weiter gebracht hat es uns nicht.

Dann wird es Zeit die Aparahos zu besuchen. Chimera will mir Rückendeckung geben. Die Mieze ist ja heute sehr aktiv. Vielleicht ist sie auf Katzenminze? So ganz wohl fühle ich mich nicht, mit der etwas hyperaktiven Gepardin hinter mir. Bei den Indianern ist Fingerspitzengefühl angesagt…
Ah, der selbe Stammeskrieger vom letzten Mal steht an der Türe! Sehr gut! Er erinnert sich an uns (noch besser!) und läßt uns ins Wigwam.
Drinnen herrscht dicke Luft.

Cyanus sitzt mit dem Oberhäuptling und noch einer Rothaut und alle drei sehen nicht sehr glücklich aus, was wohl passiert ist? (Als ob ich das nicht wüsste) Ich hole einen Krug Bier von der Theke und versuche mich zu den dreien durchzuarbeiten, als sich zwei Arapahos, Typ Riegel (Amine würde sagen, süß – Karamelriegel. Weib! Bleib aus meinen Gedanken!) sich mir in den Weg stellen. Ihre Einschüchterungsversuche beindrucken mich nicht im geringsten. Eine Jedi lässt sich nun mal nicht so leicht beindrucken! Dadurch wird Radaris Freund auf uns aufmerksam und kommt zu uns.
Uuuuuuund meine Vorahnung hat mich nicht betrogen, die Mieze plappert uns fast um Kopf und Kragen, als sie äußerts subtil versucht (wie mit einer Kreissäge), Informationen zu bekommen. Ich kann gerade noch verbal die Kurve kratzen und als ich merke, dass auch der Häuptling langsam hellhörig und aufmerksam wird, ist ein schneller taktischer Rückzug angesagt!
Infos kurz zusammen gefasst. Die Crazy Devils haben sich bei den Indianer ausgeheult und sich beschwert, dass böse Leute sie auf den Kicker haben. (Oh, ja Jungs, wenn ihr nur wüsstet…) und nun müssen die Arapahos mit auf den Kriegspfad ziehen um ihr Gesicht zu wahren. Hauptverdächtiger von ihnen ist die Latino Gang von neben an. (Kalt, ganz kalt…)

Mein Gewissen drängt mich die Latinos zu warnen. Aber keine Chance, sie wissen nicht was gut für sie ist und wollen nicht mit mir sprechen. Ich habe es zumindest versucht.

Wir teilen uns auf. Brad kümmert sich um die Kaufleuten, Chimera und ich patrouillieren in unserem Viertel (das Revier der Latinos). Amin und Tesla überwachen das Wigwam der Indianer.
Dann geht es los – die beiden Gangs ziehen ihn im Pulk los. Wir halten miteinander Funkkontakt und als sich der Trupp durch mein Revier bewegt, hängen wir uns an sie dran. Es fallen zwar Schüsse, doch wir sehen keine Verletzten. Wir verfolgen den Trupp weiter.

Plötzlich gibt vibiriert das kleine Tablet von Chimera und als Antwort darauf gibt sie Gas – Jaaaaaahuuuu! MIEZE! Ich hänge hier an deiner Maschine mit meinem Jumpboard! Eine Warnung wäre echt toll gewesen!

Sie rast zum letzten Standort von Brad. Amin und Tesla sind bereits da. Brad hat sich in einem Anfall von Größenwahn einem Pulk Devils in den Weg gestellt um zu verhindern, dass die Teufel die Läden mit Molotow Cocktails (He, das war unsere Idee!) abfackeln. Mutig, aber dumm. Er hat sich dabei zwar keinen Cocktail aber eine Kugel in der Schulter eingefangen. Wir brauchen einen sicheren Unterschlupf – Chimeras Wohnung. Chimera sieht aus als hätte sie saure Milch geschlappert, als der Rest einstimmig beschließt, dass das eine ausgezeichnete Idee ist.

Ich versuche Ian zu erreichen, bekomme aber nur seine Mailbox dran. Vermutlich hat er wieder eine Nachtschicht. Also versucht sich Tesla mit als Chirurg und Chimera kümmert sich um seine Verletzung.
Ich verzieh mich nach Hause. Mit uns allen platzt die kleine Wohnung schon aus den Nähten. Amin hängt sich an mich dran und übernachtet bei mir.
Überraschenderweise ganz zahm (vermutlich zu erschöpft um irgendwelchen Dummfug anzustellen) und es wird eine ruhige Nacht.

Am nächsten Tag geht es wieder ins Café, diesmal ganz normal zu Arbeit. Ok, nicht ganz normal. Ich nehme sicherheitshalber meine Rüstung und meine Waffen mit. Allzeit bereit!

Die anderen kommen auch und wir grübeln nun über diverse Motive von diversen Leuten nach. Die Sache von den Russen ist mir völlig klar. Das kennt man doch aus diversen Trids. Willst du günstig an Grundstücke und Wohnungen kommen. Kümmere dich um niedrige Preise. Wie erreicht man das schnell? Sorge dafür, dass die Verbrechensrate steigt – alles klar?

Rosie gibt uns einen Tipp, um mehr Informationen über die Russen zu bekommen. Eine gewisse Raffaela wüsste da mehr.
Doch bevor wir uns mit ihr etwas ausmachen, machen wir ein klein wenig Druck auf unsere liebe Polizei und Regierung. In dem wir auf diversen Boards Videos veröffentlichen und mal so generell die Frage aufwerfen, was die Bullen außer grasen sonst noch können, und ob sie vielleicht mal in die Gänge kommen und mit den Gangs aufräumen.
Plötzlich ist Amin weg – hat sich einen Termin mit der Frau ausgemacht und weg ist er – ohne Rückendeckung. Der kann was erleben, wenn ich ihn die Finger bekomme!

Die Videos schlagen ein wie eine Bombe! Auf einmal rührt sich ja was – um es kurz zu fassen, die Devils sind nun Geschichte. Eine Sorge weniger.
Sorgen…. Amin ist wieder aufgetaucht. Er berichtet von seinem Treffen mit Raffaela und ihrer Freundin Iska (einer Street Doc). Raffaela ist den Russen in die Quere gekommen und hat zwar gerade noch ihr Leben gerettet, aber ihr Arme und Beine verloren. Im Prinzip bestätigt er meine Theorie, dafür hätte er nicht hin fahren müssen und schon gar nicht alleine! Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr.

Aber das ist noch nicht alles. Amin hat einen Kontakt angehauen und der würde unsere Polizeiakten verschwinden lassen. Aber dafür steht Amin mit seinem Wort in seiner Schuld und wir mit drin.
Ich kenne den Typen nicht, ich weiß nichts von ihm und ich soll in seiner Schuld stehen? Ich weiß nicht, was er von mir verlangen wird. Ich werde mich auf keinen Fall gegen die Republik stellen und mein Vermächtnis verraten!

Was wäre die Alternative? Ich müsste dem Cosplay (das ich inzwischen sehr zu schätzen gelernt habe) wohl Adieu sagen und im Untergrund verschwinden. Ich wäre nicht die erste Jedi, die sich mehr oder weniger in Nichts auflöst. Um dann aus dem geheimen operiert und mit der Republik Hasch-mich spielt. Kein Problem krieg ich hin.

Aber da wäre noch Amin und er hat seinem Kontakt, den er den Raucher nennt, sein Wort gegeben. Sich für uns eingesetzt und Jedis lassen ihre  Freunde nicht im Stich.

Scheiße, was nun?

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