Hallo Tagebuch,
Heute fing alles ganz ruhig an, so ruhig es halt sein kann, wenn man mit Amine shoppen geht. Sie hat mir solange die Ohren vollgequietscht mit „SHOPPEN! Ich haben nichts zum anziehen!“, bis ich ihr, meinen Ohren zu liebe, zustimme sie zu begleiten. (Man, Frau! Mir ist bis jetzt noch nicht aufgefallen, dass du nackt zum Dienst erschienen bist!) Meine Ohren haben es mir gedankt, allerdings nur bis zu dem Augenblick als wir bei ihrem Lieblingsshop „Aminuka“ angekommen sind.
Mit einem Aufschrei – meine Ohren klingeln immer noch – stürmt sie hinein.
„Adora! Guck da! Und – wow – sie doch mal, DAS da! Und das dort drüben! Aaaaaaah!“
Amine ist ganz in ihrem Element! Glücklich und mit einem Strahlen im Gesicht wirbelt sie durch die Kleiderständer und probiert ein Outfit nach dem anderen an (Mädl! Es gibt Umkleidekabinen!). Jedes neue Fundstück wird mit einem freudigen Quietscher in meine Richtung quittiert. Zum Glück befinden sich im Moment keine anderen Kunden in dem Laden, oder bzw. nicht mehr…
Ich gehe lieber mal in Deckung bevor, sie mir ein Outfit aufdrängen will! Vielleicht gibt es hier irgendwo einen Starbucks…
..zu spät.
Sie stürmt in einem Sailermoon Outfit auf mich zu und hat ein zweites in der Hand – ich ahne schlimmes.
„ADORA! Los! Partnerlook!“
Hilfe! Eines muß ich jedoch zugeben, ihr steht das Teil ausgezeichnet – es wirkt wie für sie gemacht. Sie sieht darin einfach Klasse aus! Aber ich in sowas? Gibt es außer diesen Gürtel eigentlich auch noch einen Rock dazu?
Eine Jedi sollte immer eine respektable Erscheinung sein und nicht so, so, so bunt mit sowenig Stoff!
Doch Amine ist dermaßen aufgedreht, dass mein „Nein“ bei ihr auf taube Ohren stößt. Statt dessen beginnt sie rum zu zicken und faselt irgendetwas, von Jedi Modemuffel und zuviel Stoff. Nochmals – HILFE!
Die Hilfe kommt in Form einer Meldung von Rosi und rettet mich vor weiteren rum gequietschte.
4000,- Credits dafür, dass wir einen verlorenes Schäfchen wieder zu seinem Vater bringen. Einziger Knackpunkt, die Ausgangssperre Mitternacht muss eingehalten werden. Bis dahin müssen wir den Kleinen wohlbehalten wieder zurück bringen und natürlich hat sein Erzeuger keine Ahnung, wo sich sein Youngster rumtreibt. Wäre ja sonst zu einfach.
Normalerweise würde ich den Auftrag ja ablehnen, einen entlaufenen Sprössling einsammeln? Echt jetzt? Dafür eine Jedi engagieren?
Aber wie soll ich sagen, mein Konto schreit ganz laut JA (Wann tut es das nicht?) und Amine ist nun ruhig. Chef – sie haben die Jedi!
Was wissen wir von dem verschwundenen Jahnu Arun El-Jahrousse (was für fürchterlicher Name)?
1.) Er ist ein braver Schüler einer Polycorp Schule.
2.) Bis vor kurzen hatte er noch eine Freundin.
3.) Seine Eltern haben nichts gegen seine Musik (Huch? das gibt’s noch?)
4.) Er betreibt Sport und spielt gerne virtuelle Games.
5.) Er besitzt ein Taschengeldkonto, mit ausreichend Deckung (hätte ich auch gerne)
Ach ja 6.) seine Eltern sind geschieden und sein Vater hat das große Los gezogen sich um seinen Nachwuchs zu kümmern.
Alles zusammen klingt das äußerst langweilig – warum sollte er dann abhauen? Bzw. warum dann nicht?
Netterweise bekommen wir von seinem Vater die Namen seiner Freunde, Sudi Prahman, Takachiru und Zi Li (Na sowas, gar keine Chantal oder Kevin^^) und seine Kontoauszüge.
Als erstes heißt es unsere Mitstreiter mal einsammeln – am Besten dort, wo es auch Kaffee gibt. Nur Tesla hat diesmal Zeit – ok, ist ja ein einfacher Job, bleibt mehr Kohle für uns.
Diesmal fahre ich, die Uhr tickt und Amine nutzt die Zeit und eines ihrer neuen Outfits (das knappere, auch wenn der Unterschied im Millimeterbereich liegt) und gurrt einen der Freunde an. Ich glaube, es ist Takachiru. Nach dem Stottern von Takachiru zu schließen, fallen ihm gerade die Augen raus. Aber er verrät uns das neue Lieblingsspiel des Verlorenen, Overland und seinen Nicknamen – flamer.
Amine lädt ihn noch ein, sie im Cosplay zu besuchen. (He, reiß dich zusammen! Der Typ ist noch minderjährig!)
Im Starbucks versuche ich aus den Kontodaten schlau zu werden. Nix, nada – zu viel Input und zu wenig Koffein.
Ok, ich versuche es mal anders und erstelle eine virtuelle Heatmap (HA! Auch ich kenne schlaue Wörter!) der Kontobewegungen und siehe da, es fallen ein paar Hotspots an. Einer sticht besonders heraus, ein Eso-Laden.
Tesla hat inzwischen Glück mit dem Versuch im Starbucks und den umliegenden Geschäften durch geschicktes (kicher) Fragen heraus zu finden, ob Jahnu vor kurzem hier war. Tja auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn und tatsächlich war der Knabe mit seiner Freundin Zi heute hier.
Amine versucht mit Hilfe des Spiels Overland etwas mehr über den Gesuchten herausfinden kann. Leider stellt sich das als eine Sackgasse heraus. Es gibt scheinbar doch Firewalls die Amine widerstehen können.
Wärendessen überprüft Tesla im AllFace die öffentlichen Profile der Kiddies und ihre Party Outfits dort sehen mir ganz nach einem Industrial Style aus – ok, nicht schlecht. Auffällig sind Anhänger mit denen sie ihre Outfit ausgestattet haben. Zufall oder haben die eine Bedeutung? Keine Ahnung – aber das läßt sich sicher noch heraus finden.
Leicht säuerlich teilt uns Amine mit, dass sie versucht hat Zi anzurufen und sich eine gewaltige (Nein, das hat sie nicht zugegeben, aber ihr Gesicht spricht Bände) Abfuhr geholt hat. Unglücklicherweise hat sie Jahnus Vater erwähnt und nun ist der Sohnemann vorgewarnt.
Weiter im Text – der Eso-Laden. Ein schneller Anruf von mir und schon wissen wir, dass dort diese Anhänger verkauft werden. In Ermangelung einer besseren Eingebung, steht also unser nächstes Ziel fest.
Ok, einen Eso-Laden haben ich mir anders vorgestellt. Vielleicht etwas kleiner und verträumter…
Au! Meine Ohren! Der Quietscher übertrifft alles! Amine schießt an mir vorbei. Hat sie nicht am Vormittag genug Credits ausgegeben?
Scheinbar nicht..
Und Ja, Amine ich sehe deinen sehnsüchtigen Blick und ja, ich ignoriere ihn, denn ich brauche immer noch keine neuen Klamotten. Während Amine sich nach einem neuen Opfer umsieht und findet – Tesla – erkundige ich mich bei der Verkäuferin über Jahnu und tatsächlich hat der Gute eine einiges an Credits hiergelassen und jede Menge Anhänger gekauft (natürlich nicht nur).
Da wir uns scheinbar in der Industrial Szene bewegen, nehme ich doch noch einen schwarzen Mantel mit – nur der Tarnung wegen. Ach ja und einen dieser Anhänger.
Tesla ist jedoch kaum wieder zu erkennen. Er wurde von seiner Stylistin Amine zu einem komplett neuem Outift überredet.
Er hat einfach nicht die mentale Stärke einer Jedi um sich Amine widersetzen zu können. Da braucht es einiges! Vielleicht liegt es aber auch an dem Testeron und an dem kaum vorhanden Klamotten, in dem Amine steckt…
Auf jeden Fall steckt er nun in einem schwarzen Netzleiberl und Lackhosen. Doch ganz wohl scheint er sich nicht in den Klamotten zu fühlen. Es hilft auch nicht wirklich, dass unser blauer Gummiball ganz begeistert um ihn herum hüpft. Aber es lenkt ihn eindeutig von seinen Klamotten ab. (grins)
Kopfschüttelnd gehe ich nach draußen und rufe Raffaela an. Ich bitte sie um Hilfe im Zusammenhang mit den Anhänger und Szenepartys. Zum Glück für uns hat sie ein paar Infos darüber. Die Anhänger tauchen im Zusammenhang mit drei Flashpartys auf, die es in letzter Zeit gegeben hat und immer mit einem gewissen John Marks. Der Typ scheint eine heiße Nummer in der Szene zu sein.
Allerdings stehen wir nun ohne eine konkrete Idee da, wie wir weitermachen sollen. Da erreicht uns eine Nachricht, da unser verlorenes Schaf sich eine Fahrkarte für die U-Bahn gekauft hat und da kommt unser Tesla wieder ins Spiel – He, der Junge macht sich!
Mit seiner Hilfe können wir das Schaf auf den Überwachungskameras lokalisieren.
Wir brausen los (unterwegs sammeln wir noch unser Zeugs ein. Waffen, Rüstung, usw… ).
Doch leider ist der Vorsprung zu groß – Jahnu und seine Freunde sind 10 Minuten früher da (da – das heißt in diesem Fall, 10 Minuten nicht mehr auf einer Kamera zu sehen *grmpf*)
Wir sind in einem Industrieviertel gelandet und kurven etwas planlos rum, als und ein paar schwarze Lieferwagen auffallen. Eine Gruppe von Leuten lädt Zeugs aus, das verdächtigt nach Konzert aussieht. Ein blindes Huhn… hmm, ich glaube ich wiederhole mich…
Ok, das heißt Parkplatz suchen. Meine Long Barrel bleibt im Kofferraum *seufz*, aber mein Schwert kommt mit, DAS bleibt sicher nicht in irgend einem Kofferraum.
Da die Partytime noch nicht gekommen ist, helfen wir mit beim Bühnenaufbau. Ja, auch eine Jedi kann arbeiten!
Es wird wirklich verdammt knapp, die Uhr tickt immer weiter und uns geht die Zeit aus.
Kurz vor 23 Uhr ist es endlich soweit! Die Massen strömen herein. Taps müssen abgedreht werden. Ist Ok.
Wir versuchen in dem düsteren Licht und den Unmengen an Leuten unser Zielobjekt zu finden. Die Musik setzt ein. Meine malträtierten Ohren beginnen wieder zu jammern. Nun weiß ich was ich vergessen habe – Ohrstöpsel!
Doch dort ich sehe ihn! Keine Chance die anderen über Com Bescheid zugeben, der Lärmpegel ist einfach zu hoch. Also fahre ich mein Laserschwert aus und tanze geschickt und äußerst elegant Richtung Jahnu und hoffe, dass die anderen mich sehen. Aber mein Lichtschwert sollte nicht zu übersehen sein.
Wie erwartet schaltet unserer Lämmchen auf stur und will nicht mit uns mit. Selbst als ich ihm ins Ohr brülle, dass die Polizei im Anmarsch ist.
Naja, Bürschchen bist du nicht willig, dann brauche ich Gewalt – gegen eine Jedi hast du keine Chance, dass wirst du schon noch lernen. Seine Freundin Zi versucht mich aufzuhalten. Doch ich bekomme Hilfe von Amine – ich glaube, sie ist noch immer stinkig über die Abfuhr – sie kümmert sich seine Freundin.
Schön langsam wird die Menge um uns doch etwas unruhig, da es langsam offensichtlich wird, dass wir nicht zu der Höllenmusik tanzen. Da wird es plötzlich dunkel, im wahrsten Sinne des Wortes. Tesla, hat am Strom gedreht… der Junge ist heute wirklich gut drauf, ich bin ehrlich überrascht. Der Bursche kann doch etwas!
Wir kämpfen uns im dunkel durch die Menge. Da! Endlich der Ausgang. Das darf doch nicht war sein. Diese Pseudo Security will sich echt mit mir anlegen? Nicht jetzt Jungs. Meine Nerven sind heute schon zu sehr strapaziert worden und uns geht die Zeit aus. Cinderella muss um Mitternacht zu Hause sein!
Langsam fahre ich mein Lichtschwert aus, den Kopf gesenkt, der schwarze Mantel flattert im Wind (Wind, hm, welcher Wind – egal es passt gerade so schön), violette Funken tanzen über die Klinge…
Welche Security?
Der Rest ist eigentlich kaum der Rede wert. Wir liefern Sohnemann beim Treffpunkt ab und machen uns auf den Weg zum Cosplay auf einen Absacker als…
… es erstens anders kommt und zweitens…