Freitag – Wenn zwei sich streiten…

Hallo Tagebuch,

die letzten Tage waren sehr ruhig – zumindest im Cosplay lief alles seinen gewohnten Gang und äußerlich war ich auch ganz cool, ganz die stets beherrschte Jedi. Aber im Inneren kreisen meine Gedanken immer noch um diese Quelle dunkler Macht, die ich bei unserem letzten Run entdeckt habe (ok, sie war ja auch wirklich schwer zum übersehen).

Doch scheinbar sind die anderen, bis auf Chimera, gegenüber dieser Tatsache blind. Und Amine… tja, mein buntes Funkelsternchen – dich habe ich genau im Auge. Die Zeit wird zeigen auf welcher Seite du stehst. Ich hoffe für dich (und ja, auch für mich) es ist die Richtige…

Aber ich schweife ab… man merkt das Thema Amine lässt mich nicht los… dabei ist der Raucher mein Target Numero uno und deshalb melde ich mich auch bei Raffaela und gebe ihr alles, woran ich mich in dem Lieferwagen erinnern kann. In der Hoffnung, dass sie irgendeinen Ansatzpunkt findet zum weiter Bohren. Die Hoffnung ist jedoch leider vergebens. Was solls. Ich überweise ihr die vereinbarten 100,- Credits und mache weiter. Irgendwann findet auch ein blindes Huhn ein Korn…

Da reißt mich eine Nachricht von Amine aus dem Grübeln. Sie hat von irgendeiner Dorothy eine etwas steife Einladung zu einer Unterredung in so einem Musik Schuppen bekommen, zusammen mit ihrem Arbeitstrupp.
WTF? Lady! Wer immer sie sind, mein Preis hat sich soeben vervierfacht! So, NICHT! Ich – Arbeitstruppe? Amine Chefin? Soweit kommt es noch! Ich nehme an sie wollen einen Job erledigt haben und nicht nur Glitzerpartys feiern!

Apropos Party, apropos Geld… Ich habe im Cosplay für dieses Wochenende einen Themenabend, Thema „Under the sea“, angeleiert um den Umsatz und damit auch mein Trinkgeld zu erhöhen, denn auch eine Jedi will etwas essen und hat Rechnungen, die beglichen werden müssen. (Ja, ich weiß – aber das Kichern konnte ich mir jetzt nicht verkneifen) und es gilt einiges dafür  vorzubereiten, wenn ich heute noch zu dem Treffen will und die Arbeit macht sich nicht von alleine. Also ab ins Cosplay. Am schnellesten vergeht immer noch die Zeit, wenn man etwas zu tun hat und vielleicht kann ich dabei auch ein wenig Dampf ablassen.

Hat leider nicht so wirklich funktioniert, ich bin immer noch sehr verstimmt, als ich kurz vor 21 Uhr bei dem hippen Szene Club Gulag6 ankomme und meine Stimmung hebt sich auch nicht gerade, denn der Türsteher lässt mich abblitzen. Ich stehe kurz vor der Explosion! Was ist mit den Leuten los? Eine Jedi warten zu lassen! Ich sollte ihm…
Ruhig, Adora, tief durchatmen, übe dich in Geduld. Gelassenheit ist eine Tugend der Jedi, Zorn der Weg zur dunklen Seite ist.
Also warte ich in dem Knäul aus Menschen, während ich versuche mich durch eine leichte Meditation zu beruhigen, was heute wirklich kein leichtes Unterfangen ist.

Endlich drinnen – dann den Raum suchen – Zelle Nr. 4. Jup, das Ganze ist einem Gefängnis nach empfunden. Das Konzept scheint gut anzukommen, denn der Laden ist voll von Hipstern und Leuten, die trendy sein wollen.
Aber in unserer Zelle ist es ruhig – zum Glück. Außer mir, ist noch Amine und Brad eingetroffen. Das sind alle? Wo steckt der Rest? Auch ok, ich bin ja da. Mal sehen was so ansteht.

Dorothy, stellt sich als eine beeindruckende Schwarze (sicher zwei Meter groß und das mit flachen Schuhen!) mit einem riesigen Afro und sehr tiefer Stimme heraus. Sie ist für die Spezial Fälle in der Abteilung Künstlerbetreuung bei CRC Entertainment zuständig und sie sucht vertrauenswürdige Leute für zukünftige Aufträge, die flexibel und schnell parat sind. Klingt ja interessant, das gleicht nur ihren Fauxpas in ihrer Einladung nicht aus und es klingt auch nicht so als würde sie korrigieren wollen – Amine übrigens auch nicht. Sie scheint es im Gegenteil zu genießen. Ein Anflug von Größenwahn? Selbstüberschätzung? Zuviel von der dunklen Macht gekosten? Verstohlen mustere ich unseren Datenjockey.
Zurück zur schwarzen Riesin. Soso, eine Jedi soll immer für sie parat stehen? Ich hoffe, ihr Scheckbuch sitzt dann sehr locker (und ich habe den Multiplikator nicht vergessen!), Lady.

Dorothy beginnt uns mit Fragen zu bombardieren, die unsere Sailormoon auch fröhlich schäckernd beantwortet.
Die Antworten von Brad und mir sind eher karg und einsilbig. Verschwiegenheit gehört zum Geschäft. Kein Informationen weitergeben, von vergangen Aufträgen und eventuellen zukünftigen. Das sollte jeden Runner im Blut liegen – mit Betonung auf sollte…

Mit einem kurzen Hinweis auf Verschwiegenheit- ich vermute mal das ging in Amines Richtung – verabschiedet sich Dorothy sich dann von uns und überweist uns 100,- Credits als Aufwandentschädigung (damit ist wenigstens der Eintritt in den Club gedeckt) und meint sie wird sich melden – ok.

Dann aber nichts wie zurück zum Cosplay, es gibt dort immer noch viel zu tun und für den morgigen Abend vorzubereiten.
Im Café nutzt Brad Zeit um ein wenig Recherche über CRC Entertainment zu betreiben. Laut seinen gefunden Daten sitzt die Gründerin Sami gerade im Knast wegen irgendwelchen Betrugsgeschichten. Das Musik Label ist ein Familiengeschäft und im Moment hat Samis Mann Rex die Hände am Lenker. Das Label selbst hat den Skandal scheinbar halbwegs unbeschadet überstanden. Immerhin haben sie unter ihren diversen Singvögeln, auch das eine oder andere Goldkehlchen, Zum Beispiel den Sänger Liu, der eine durchaus bekannte Größe in der Musikszene ist. Ich glaube, er gibt diesen Sonntag ein Konzert hier irgendwo in der Nähe. Hmm, fällt mir gerade nicht ein wo, er kann doch nicht so wichtig und groß sein.

Endlich! Feierabend! Doch kurz bevor ich mich auf den Weg nach Hause mache, überfällt mich Amine und bittet mich mit ihr morgen shoppen zu gehen. Echt? Schon wieder? Meine Ohren tun mir noch vom letzten Mal weh. Nööööööööö, Mädchen…

Aber keine Chance, pünktlich Samstag früh steht sie vor meiner Tür, wenigsten mit dem schwarzen Göttertrunk (Welch eine Wohltat!). Wir fahren zum Shoppingcenter und Amine verschwindet begeistert in ihrem Lieblingsshop. Ich warte lieber draußen, das Rumgequietsche will ich mir nicht nochmal antun, und genehmige mir noch einen Kaffee (wenn ich schon früh aufstehen muss, will ich auch etwas zum genießen).

Der Themenabend im Cosplay ist ein voller Erfolg (wie konnte es auch anders sein? War ja auch meine Idee und Einsatz.). Der Laden brummt nur so. Den ganzen Abend sause ich nur so durch das Lokal um alle Bestellungen zu erledigen und eventuelle schon sehr angeheiterte Störenfriede im Auge zu halten. Als ich endlich wieder zu Hause bin, falle ich einfach nur erschöpft ins Bett. Tilt, nichts geht mehr.

Am Sonntag geht es dann ans wenig erfreuliche Aufräumen (Das Partys immer soviel Dreck hinterlassen…). Während der Mittagspause bekommt Amine eine Nachricht von Dorothy. (Ah ja, sie ist ja jetzt die Chefin). Auftrag: Wir sollen ein Päckchen von A nach B liefern.
A ist gleich Dr. Wong in Chinatown und B ist eine Suite im Hotel Excelsior.
Ein simpler Lieferdienst? Ist das ernst gemeint? Ich bin stark in Versuchung, ihr die Kontaktdaten von diversen Lieferservicen zu kommen zu lassen. Aber Dorothys Credits machen sich besser auf meinem Konto als auf deren und vielleicht meint sie so ein einfacher Auftrag wäre das richtige für die ‚Chefin‘ – also los geht’s auf zu Dr. Wong.

Meine Rüstung lasse ich zu Hause, für so eine Lappalie brauche ich sie nicht (Fehler! Eindeutig ein Fehler! Unterschätze nie Murphys Law!), aber sicherheitshalber nehme ich meine Long Barrel mit (Frau weiß ja nie) und ohne mein Lichtschwert gehe ich sowieso nirgends hin.

Nach einem hin und her, finden wir fern ab von den üblichen Touristenfallen, Dr. Wongs Krimskramsladen und gleich daneben Dr. Wongs Apotheke. Brad bezieht vor dem Läden Stellung und ich gehe mit Amine in einen der beiden rein. Dr Wong, ein verhutzeltes Männchen in einem Rollstuhl empfängt uns freundlich und nachdem ich ihm erkläre, warum wir hier sind, schickt er gleich seinen Sohn Yu rüber in den anderen Laden um das Gewünschte zu holen.
Während wir warten bieten wir warten bietet uns Wong Tee an. Nein, danke für mich nicht, ich weiß nicht, was das für ein Tee ist und welche lustige Nebenwirkungen er haben könnte.

Plötzlich gibt’s draußen einen fürchterlichen Tumult. Ein schwarzes Bike scheint sich mit wahnsinniger Geschwindigkeit um die Straßenecke zu werfen (den Geräuschen nach zu urteilen). Dann stürzt das Motorrad direkt vor dem Geschäft, braust aber fast sofort wieder weiter. Da kommen auch schon Verfolger vorbei – eine schwarze Limousine und noch zwei Bikes.

Etwas mitgenommen humpelt dann Yu in den Laden und reicht ein etwas ramponiertes Kästchen Wong. Der Alte ist besorgt und untersucht die Kiste, doch das Schloss macht ihm einen Strich durch die Rechnung, es verweigert den Code zum Öffnen. Amine übernimmt und erklärt dem Schloss sehr höflich, dass es sich öffnen soll (Ja, sie ist die Schlüsselmeisterin) und fast augenblicklich gehorcht es und…

…Überraschung! Das ist nicht unser Kistchen! Eigentlich sollte da drinnen eine seltene (und dementsprechend) teure Partydroge (Amine bekommt ganz glänzende Augen als sie hört was die Droge so bewirkt – Steigerung von Potenz & Libido und stark euphorisierend. Weib! Reiß dich zusammen, wir sollen das Zeug abliefern nicht selber konsumieren!) drinnen sein und nicht ein kleines Büchlein mit endlosen Reihen von Zahlen. Blöderweise war in dem richtigen Kästchen der gesamte Vorrat von Won drinnen. Wir informieren Dorothy über den aktuellen Status des Auftrags, was wir nicht haben, können wir schließlich auch nicht liefern!
Bei dem Gespräch ist Brad ganz in seinem Element. Er handelt für uns eine deutliche Erhöhung für die Auffindung (zusätzlich zur Lieferung) inklusive Speedbonus heraus. Denn schließlich müssen wir heute abend noch liefern. Ja, ja nur kein Druck – aber arbeiten wir unter Druck nicht am Besten?

Amine scannt rasch die Seiten des Buches ein (Immer auf Nummer sicher, gut mitgedacht!), als plötzlich die schwarze Limousine zurück kommt. Irgendwie verspüre ich nicht die geringste Lust, mich mit diesen Leuten zu unterhalten. Gemeinsam verschwinden wir durch den Hinterausgang und sausen mit dem Pritschenwagen von Wong los. Ok, sausen ist in der Enge der Gassen und mit diesem Gefährt eher relativ, aber Dank Yu am Steuer der alle Schleichweg kennt sind wir bald in Sicherheit und verschnaufen in einem Imbiss. Brad hat sich während der Fahrt auch das Büchlein angesehen und einen GPS Sender gefunden. Uff, nicht gut. Auf die schnelle lässt er sich nicht so ohne weiteres entfernen. Dafür muss schnell eine Lösung her!

Unser Rigger liefert uns auch einen genauen Bericht, was vor dem Laden geschehen ist. Das erste Motorrad (gefahren von einer Frau) schlitterte um die Kurve und rammte Yu. Yu ist sein Kästchen bei dem Zusammenstoß aus den Händen gefallen und in dem Durcheinander und da die Frau aus uns bekannten Gründen sehr schnell weiter wollte, hat sie sich seines geschnappt als sie los gefahren ist. Wie es aussieht hatte sie ein identisches (Zufälle gibt’s, man könnte fast meinen, da steckte ein Plan dahinter) dabei und verloren.
Und – er hat daran gedacht ein Foto von der Bikerin und ihren Motorrad zu machen, guter Mann! Damit haben wir einen, wenn auch etwas notdürftigen Anhaltspunkt, aber vielleicht hilft uns ja das Nummernschild des Bikes weiter. Mal sehen – aber der GPS Sender macht mir im Moment die meisten Sorgen. Doch dafür ist schnell eine, etwas ungewöhnlich, aber einfache Lösung gefunden. Eine Metall Keksdose. Perfekt!

Wong wird immer unruhiger, da er seine Frau nicht erreichen kann und so beschließen wir unser Team kurz zu splitten. Amine fährt mit unserer Keksdose zum Bahnhof und deponiert es dort in einem Schließfach und ich und Brad fahren mit dem alten Chinesen zurück zum Laden.
Ich muss mir ehrlich eingestehen (Kollaborateurin hin oder her) ist es mir so viel lieber. Ich möchte Amine einfach nicht in der Schusslinie haben. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas passiert. (Jajajaja, ich weiß, aber das liegt noch in der Zukunft – falls es so sein sollte, werde ich nicht zögern zu handeln. Doch ich hoffe, dass es nie dazu kommt.)

Ohne weitere Zwischenfälle kommen wir zurück zu Wongs Laden. Aber zu erst wird erstmal die Umgebung abgecheckt. Vorsicht ist schließlich die Mutter der Porzellan Kiste und Tada, klebt da oben nicht eine Drohne ähnlich wie die von Brad und beobachtet den Laden? Aber nicht mehr lange!
Eine Drohne hat der Macht einer Jedi nichts entgegen zu setzen und Plumps, landet sie am Boden um dann anschließend rasch in einer weiteren (rasch besorgten) Keksdose fest zu sitzen – No Way out, Babe, keine Verbindung zum Netz mehr und deine Kamera sieht nur mehr Schwärze, Yeah!

Punkt eins erledigt, weiter im Text. Die Türe von Wongs Apotheke sieht so aus als wollte hier jemand unbedingt, koste es was es wolle, hinein. Doch wer auch immer das angerichtet, war längst wieder weg. Aber wer weiß wie lange das her ist? Brad und ich beziehen Posten und behalten die beiden Geschäfte im Blick.

Amine hat sich inzwischen einen (Miet)wagen organisiert und textet uns mit diversen Fluchtwegen zu (ja, ist schon gut, es reicht). Dann, Gottseidank, bekommt Wong eine Nachricht von seiner Frau. Sie war bei Nachbarn untergeschlüpft. Unsere Überwachung macht sich aber bezahlt, es tauchen plötzlich zwei Bikes auf, asiatische Fahrer. Ziehen jedoch bald wieder ab – hier ist inzwischen ja nichts mehr los. Aber uns fallen ihre ungewöhnlichen Tattoos auf, zumindest die Teile die unter ihrer Kluft hervor blitzen. Uuups, ich hoffe die gehören nicht zu den Triaden? Das wäre nicht so gut…

Kurze Zeit später tauchen noch zwei weitere auf (gibt es die nur im Doppelpack?) Sie sind mehr an der Stelle interessiert an der die Drohne klebte (Habt ihr etwas verloren Jungs?). Vom Aussen her… äääääh, kaukasisch? Russen? Den Gedanken weiter spinnend  und um das übelste anzunehmen, Russenmafia? Nach dem die beiden nix finden (kicher, wo her auch) kleben sie einen Zetteln an die Scheibe von Wongs Laden – sie hätten gerne ihre Drohne wieder und auch eventuell andere Dinge. Sie haben zwar Kontaktdaten dagelassen, aber vergessen die Höhe des Finderlohns anzugeben. „Wenn ihr Interesse am Weiterleben habt“ ist doch kein Finderlohn, oder?
Leute, wenn ihr schon nicht wisst wer eure Drohne hat, wie wollt ihr uns da drohen, nachdenken Jungs, nachdenken. (Adora! Nachdenken! Nachdenken!)

Die Wongs nennen uns die Lieblingsklitsche der hiesigen Asiaten Gang und gemeinsam mit Amine fahren wir hin. Brad und ich suchen uns ein lauschiges Plätzchen, während Amine einen Parkplatz in der der Nähe sucht und uns als Fluchtfahrerin bereit steht (und damit ist sie auch aus der Schusslinie).
Praktischerweise sitzen nicht weit von uns drei Asiaten und unterhalten sich über ein Bike von Naomi, dass im Eimer ist und das sie nicht das hätten, was sie gesucht haben.
Sollte es wirklich so einfach sein? Ich lasse Amine mithören, indem ich das Gespräch zu ihr streame. Doch die die Hintergrundgeräusche sind hier ziemlich laut, so dass sie es sehr schwer hat dem Gespräch wirklich zu folgen. Hilfsbereit wie sie ist, will sie über mein Tap den Rauschfilter anpassen. Aber Ganz sicher nicht! Ganz sicher nicht bekommt du deine Datenklauen in mein Tap! Nicht solange ich deine Position in dem Spiel nicht kenne! Lange kann ich mir ihr mimimimimi nicht anhören und unterbreche daher kurzer Hand das Signal. Dafür habe ich im Moment wirklich keine Zeit. Ich brauche meine Konzentration um die Geprächsfetzen mitzubekommen.

 Nach kurzer Zeit taucht ein kleines Mädchen auf (von Amine geschickt, wie ich später erfahre) und übergibt den dreien am Nachbarstisch einen Zettel. Das Trio ist sehr verblüfft und sie versuchen  die Kleine auszufragen. Aber mit der Information, ein Manga Mädchen mit langen blauen Haaren hätte ihr den Zettel gegeben und sie zu ihnen geschickt, fangen die drei nicht viel an und jenes Manga  Mädchen ist schlauerweise schon längst über alle Berge.
Auf dem Zettel ist die Adresse zu einer anonymen TextBox auf die Brad eine Seite aus dem Buch stellt. Dann heißt es warten … und warten.. und warten … He, uns läuft langsam die Zeit davon… weiter warten…
Na dann setzen wir doch mal eine Deadline rein! Ah, das hat geholfen, man muss scheinbar den Burschen nur Beine machen. Sie sind bereit für einen Austausch. Treffpunkt eine UBahn Station hier in der Nähe, dass passt gut.

Weniger gut ist jedoch die Nachricht, die Brad erhält. Sie ist von der Russenmafia. Also hat sich die übelste Annahme leider bewahrheitet. Sie wollen zurück was sie verloren haben, nicht die Drohne natürlich, das Buch, was sonst. Brad verliert nicht die Nerven (hat der überhaupt welche?) und schlägt für uns einen Finderlohn von 5000,- Credits heraus, für das Original Buch natürlich und unter der Voraussetzung, dass der Inhalt noch nicht kopiert und/oder verbreitet wurde. Weitere 5000,- würden sie springen lassen, wenn wir ihnen verraten wo sich die Bikerin aufhält oder 15000,- für ein Video von ihrem sehr langsamen und schmerzhaften Tod. Diese Boni schlägt Brad aber aus, es gibt scheinbar Dinge, die auch er für Geld nicht tun würde, gut zu wissen.
Wir ahnen, wem wir für diese freundliche und zuvorkommende Kontaktaufnahme zu danken haben. Mr. Wong, das war nicht nett!

Ok, nun stecken wir etwas in der Zwickmühle – die Russenmafia hätte gerne ihr Büchlein wieder und wir damit unsere Sicherheit und Ruhe. Anderseits hat die Triade (ja, bei unserem Glück hatten wir auch damit recht) bereits unsere Zusage für den Austausch und wir haben Dorothy die Lieferung der Drogen zugesagt – und ich stehe nun mal zu meinem Wort.

Am besten löst man das Step bei Step. First Step, ich übernehme das Treffen mit den Triaden. Brad hat schon die Russen am Hals und Amine war schon, wenn auch nur kurz, auf den Radar von den Triaden. Damit hat sie, für meinen Geschmack, schon zu nahe an am Rande des Vulkanes getanzt und das ist eindeutig nicht ihr Revier.

Bei der UBahn Station treffe ich mich mit einem jungen Asiaten, natürlich mit Bike. Leider traut er unseren eingescannten Seiten nicht, verstehe ich wir könnten ihm ja sinnloses Gekritzel liefern. Seufz, es gibt kein Vertrauen mehr auf dieser Welt.
Ich mache ihm aber klar, das ich das Original nicht herausrücken werde. Wir einigen uns also uns, dass er selber die Seiten nochmals einscannt. Er ist jedoch ein wenig ratlos wie, er hat keine Cyberaugen. Nochmals seufz, Jungchen, sei doch ein wenig kreativ!
Ich schnappe ihn mir und gehe mit ihm in einem Elektroladen shoppen und ohja, die verkaufen sogar kleine Digicams – wer hätte das gedacht?

Zum Glück ist sein Bike ein Zweisitzer und wir fahren gemeinsam zum Bahnhof. Der Rest verläuft sehr unkompliziert. Wir holen das Buch aus dem Schließfach und bevor ich das Buch aus der Keksdose hole, warne ich den Boten, dass er sich beeilen soll, außer er steht auf einen vermutlich sehr aufgebrachten Besuch. Er fotografiert daher schnell die Seiten ab und als das Buch wieder in der Keksdose verschwindet, spaziert ein weiterer Asiate (wo kommt der wohl her? Ach ja, hab ich vergessen – Doppelpack) vorbei und bringt in einem Einkaufssack unser Kästchen vorbei. Die beiden verabschieden sich höflich und Tiraden ab.
Ich warte bis die beiden außer Sicht sind, vergewissere mich, dass keiner guckt und stopfe die Keksdose wieder in ein anderes Schließfach.

 Step zwei – die Russenmafia, sobald ich wieder bei den anderen bin, bekommen die die neue Schließfachnummer (natürlich nach einer kleinen Anzahlung, Brad hat darauf bestanden) und kurze Zeit später trudelt der Rest auch der ausgemachten Summe bei uns ein. Brav.

Und nun zu Step drei – die Lieferung unseres Kästchens zu Ort B. Null problemo. Wir werden von der Security des Exceliors zu der Suite geleitet, die Rex für eine Party (Orgie wäre der bessere Ausdruck) gemietet hat. Unsere Lieferung kommt scheinbar keinen Augenblick zu früh und wird mit viel (Vor)Freude in Empfang genommen. Wir teilen Dorothy mit, dass wir ihren Auftrag erfolgreich zum Abschluss gebracht haben und weitere 3500,- Credits trudeln bei uns ein.

Rex lädt uns ein bei Party mitzumachen und die Qualität des chinesischen Wundermitttels auszutesten, aber ich lehne danke ab. Kein Drogen, no Sir! Ganz im Gegensatz zu Amine und Brad. Unser Glitzersternchen stürmt mit einem Freudenschrei die Party! Mit klingenden Ohren will ich mich auf den Weg nach Hause machen, da drück mir Rex noch eine Flasche Champagner als Trinkgeld in die Hand. Hmm, nett…

Doch ein so feines Blubberwasser trinkt man nicht alleine! Ich rufe Ian an und frage ob er heute Abend Zeit für einen kleinen Umtrunk hat. Ja, er hat 😉
Als ich ihm die Flasche zeige, die ich vorhabe mit ihm zu leeren, reißt er die Augen auf und fragt mich, ob ich sie wirklich trinken will, das Ding bekommt man nicht unter 500,- Credits!

Ich zwinkere ihm zu, klar will ich (ok, eine Sekunde habe ich gezögert, aber der Abend verlief heute so erfolgreich, da kann man sich auch ein wenig Luxus gönnen) und wie soll ich sagen, die Flasche wurde leer und der Rest… da schweigt die Jedi und genießt 😉

Kill Rex, Episode 2

PROLOG

Neuer Tag, neues Glück. Wir haben uns eine kleine Auszeit gegönnt um neue Kräfte und Ideen zu sammeln. Ich nütze die Zeit für einen radikalen Stilwechsel. Nach dem Desaster, das Amine im Club Pharaoh erlebt hat, habe ich beschlossen wieder einmal als Amin durch die Welt zu gehen. Das geht natürlich nur mit dem passenden Outfit – mein Konto fängt schon vorsorglich an vor Angst zu zittern.

So schlimm wird es dann doch nicht – beim Herrenausstatter (kommt von stattlichen Preisen) finde ich nur Outfits im Themenbereich Hugo Boss (kennt den heute noch wer?). Zuviel Testosteron, zu wenig apart und offen gesagt auch zu teuer. Nach ein bisschen Recherche im Netz finde ich einen atemberaubenden schwarzen Frack mit Manschetten der exzellent zu meiner androgynen Figur passt. Und meine blauen Haare passen auch nicht zu dem schwarzen Frack. Deshalb schau ich auch noch in meinem Lieblingshaarstudio vorbei.

Meine Stylistin schlägt mir vor meine Haare schlohweiss zu färben und in einen simplen langen Zopf zu binden. Das gefällt mir schon sehr gut, ich frage aber ob es noch etwas extravaganteres gibt. Gibt es – Nanohaarfarbe, die elektronisch steuerbar die Farbe wechseln kann. Sogar komplexe Muster werden unterstützt. Kontrolle per Steuergerät (how quaint). Da kaufe ich lieber eine Lizenz für die Steuerschnittstelle und docke meine Haare direkt an mein TAP an. Die Sicherheit der Schnittstelle beeindruckt mich jetzt nicht wirklich, ich riskier es aber, dass meine Haare nun hackbar sind.

ZWEI

Nach Shopping und Haarstudio treffe ich am frühen Nachmittag im Cosplay-Café ein. Rosi und Adora stehen hinter der Bar und sind sichtlich erfreut über mein neues Aussehen – hoffe ich zumindest. Bei Adora kann ich als Amin sicher landen (so schöne Erinnerungen an jene Nacht). Auch Tesla ist schon da und bildet das übliche Stilleben mit seinem Soybier aus dem ich ihn mit einer Umarmung reiße. Ich mag den Kerl ernsthaft, vor allem seine ruhige besonnene Art und als Saufkumpan ist er auch nicht ohne.

Nur Lilian fehlt (mir) noch. Ich lade sie ein ins Café zu kommen damit wir alle gemeinsam neue Pläne aushecken können. Sonst ist nur das übliche junge Publikum im Cosplay, auch Kenji und seine Freunde wie ich mit Freude feststelle. Über den Newschannel kommen spannende Nachrichten – Pluto wird sich bald in die Reihe besiedelter Planeten einreihen. Irgendwann werde ich auch einen anderen Planeten betreten – doch das bleibt ein Wunsch für die fernere Zukunft.

Lilian trifft im Café ein und stellt sich an meine Bar. Ich begrüße sie mit Küsschen links, Küsschen rechts, Küsschen links (drei müssen es sein). Ihr irritierter Blick weicht erst einem Lächeln als sie meine Stimme erkennt – Überraschung gelungen! Darf ich mich vorstellen – mein Name ist Amin (ohne „e“ am Ende“).

Wir ziehen uns alle in ein Hinterzimmer zurück um in Ruhe zu „Frank“ zu recherchieren. Dorothy erweist sich wieder einmal als ergiebige Quelle für Informationen. Frank war/ist ein gut aussehender Afrikaner aus dem engen Freundeskreis von Rex Richardson. Er erledigte für Frank ungefähr dieselben Aufgaben wie Dorothy für Sami – Agent, Projektmanager, Problemlöser. In den letzten (ca. 4) Monaten war die Distanz zwischen den beiden gewachsen. Sie wurden kaum mehr miteinander gesehen. Frank war gerne auf Parties unterwegs und verbrachte selten einen einsamen Abend – Escorts gingen bei ihm ein und aus. Er hat ausser einem – distanzierten – Bruder keine weitere Familie.

Wir haben auch seine Adresse – ein Blick auf eine Online-Landkarte zeigt uns, dass sein Luxus-Penthouse (15. Stock) in einem der schlechteren Stadtteile liegt. Es ist jedoch umgeben von einem Dachgarten und sicher luxuriös eingerichtet. In der Gegend sollte wenig Polizei auf den Straßen präsent sein. Wir rechnen mit mittlerer bis niedriger Security in seinem Wohnblock mit Kameraüberwachung und mit Zugangskontrollen in der Lobby. Lilians Kontakt Luis liefert noch weitere Informationen – die Gegend ist Gebiet der mexikanischen Gang „Machete“, die mit exotischen Drogen (Nanodrugs) handelt – meine Neugier ist geweckt. Vielleicht probier ich das Zeug mal aus. Oder ich bleibe bei meinem Lieblings-Nasenpuder Kokain (70 Credits für 30 Minuten im Himmel), das hat mehr Stil, wie prickelnder Champagner.

DREI

Zeit aufzubrechen und vor Ort in Franks Wohnung nach weiteren Information zu suchen. Wir müssen uns aufteilen. Auf meinem Bike haben nur zwei Personen Platz. Den Sozius hat sich Lilian reserviert.  Adora und Tesla fahren schon mal mit ihren Jumpboards vor. Lilian und ich werden sie leicht einholen.

Ich nehme noch einen Drink mit ihr und beauftrage Raffaella mit der Recherche zum Tod der beiden Escorts. 100 Credits ist mir eine erste Ermittlung durch sie wert. Raffaella kann auch recht flott erste Bilder von den beiden Leichen-Fundorten liefern, Polizeivideos und Clips aus den Nachrichtennetzwerken.

Aus einem Impuls heraus frage ich Lilian ob sie mein Bike lenken möchte. Sie stimmt begeistert zu, ich steige hinter ihr auf und halte mich an ihr fest als wir gemeinsam davonschießen. Anfangs sind ihre Flügel noch im Weg aber schnell finden wir eine Position die für beide komfortabel ist. Es wird eine aufregende Fahrt – Lilian kommt wunderbar mit meinem kräftig motorisierten Bike zurecht.

Auf dem letzten Stück des Weges bemerke ich, dass wir genau beobachtet werden. Immer wieder ruhen prüfende und auch mißtrauische Blicke auf uns. Menschen verschwinden schnell in Seitengassen und Hauseingängen. Wir sind jedoch schnell genug um sie noch auf ihrem Rückzug zu sehen. Andere wiederum fungieren offensichtlich als Aufpasser – gut sichtbar und wachsam. Bikes sind hier in der Gegend keine zu sehen, wir fallen umso mehr auf. Dafür stehen oft schwer ramponierte Autos am Straßenrand. Und das Business in diesem Stadtviertel ist lebendig – Discos, Nachtclubs und auch eine bunte Auswahl von Lokalen warten auf Kunden. Lilian parkt das Bike vor einem Club, nicht weit entfernt von dem Wohnblock in dem Franks Penthouse liegt.

Da ich mein Bike ganz und unversehrt nach Hause fahren möchte bezahle ich ein paar Kids als Aufpasser. Ich weiss nicht wovon sie mehr fasziniert sind – von Lilian und mir in unseren makellosen Outfits oder von meinem Bike. Lilian spürt offensichtlich die bewundernden Blicke und posiert mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Bike. Bei so viel erotischer Schönheit fällt mir auf einmal das Atmen ein wenig schwer (You Are My Angel) und meine Libido meldet sich mit Vehemenz. Ich mache für mich ein hochauflösendes Photo – an diesen Anblick möchte ich mich noch lange erinnern.

VIER

Aber nun wird es Zeit für unsere Suche nach weiteren Informationen. Ich schalte eine der Überwachungskameras in Franks Wohnblock auf „Repeat“ – sie wird nun aufgezeichnete Überwachungsbilder in einer Endlosschleife an die Zentrale schicken. Das gibt Tesla die Möglichkeit seine Überwachungsdrohne an einer Gebäudeseite bis aufs Dach zum Penthouse zu fahren. Und schon wissen wir dank des Videostreams der Drohne mehr. Das Penthouse besteht aus einem Wohnzimmer, einem Arbeitsraum, einer Küche, drei Schlafzimmern und zwei Badezimmern. Wow – dieser Frank ist echt gut im Geschäft! In der Wohnung leuchtet kein Licht, nichts regt sich, niemand daheim. Und selbst von aussen ist zu sehen wie unordentlich es in der Wohnung ist – das findet Lilian seltsam, ich stimme ihr zu.

Phase zwei – Einsatz für Lilian. Sie betritt die Lobby des Wohnblocks, geht direkt zum Lift, vorbei am Security-Desk der nur mit einem jugendlichen Mitarbeiter besetzt ist. Er interessiert sich nicht für Lilian – er ist offensichtlich tief abgetaucht in einer Online-Welt. Lilian besteigt den Aufzug. Für das Penthouse ist ein eigener Security-Code notwendig – hier geht es also nicht mehr weiter. Also zurück für sie zum Security-Desk.

Lilian erzählt ihre übliche Cover-Story. Sie wurde von Frank eingeladen und soll in seiner Wohnung auf ihn warten. Der Mitarbeiter kann ihr leider auch nicht weiterhelfen. Er hat keine Informationen über Frank und auch keinen Zutrittscode für das Penthouse. Dafür ist er aber weitgehend von Lilians Charme geblendet. Die Verbindung zum Security-System des Wohnblocks vernachlässigt er aber dennoch nicht. Schade. Das wäre wohl zu einfach gewesen.

Auf Bitte von Adora schalte ich weitere Kameras des Wohnblocks auf „Repeat“. Was hat sie vor? Kurze Zeit später meldet sie sich vom Dach des Wohnblocks. Mir bleibt der Mund offen vor Staunen. Wie hat sie das bloß gemacht. Und auch das Eindringen in die Wohnung ist kein Problem für sie. Bold move Mylady! Hoffentlich ist nicht inzwischen ein halbes Polizeirevier auf dem Weg hierher.

Auch die Drohne kann nun in die Wohnung und liefert Bilder aus dem Innern. Ein Luxus-Penthouse wie aus dem Bilderbuch. Echte Bilder an der Wand, komfortable Sitzmöbel die zum Entspannen einladen, Drogen im Nachtkästchen – und zu viele Medikamente.

Hier hat jemand aus der Musikbranche sein Domizil. Im Arbeitszimmer findet sich ein kleines Musikstudio, sauber untergebracht auf einem einzelnen Schreibtisch. Unter dem Schreibtisch entdeckt Adora einen Lichtwellenleiter – dünn wie ein Haar. Unter Teslas Anleitung verbindet sie ihn mit dem Kamerainterface der Drohne. Und auch das andere Ende des Leiter findet Adora – ein in den Schreibtisch eingebautes kleines autonomes System (AS). Nicht verbunden mit dem allgegenwärtigen Netz.

FÜNF

Nun bin ich wieder an der Reihe. Über die Drohne habe ich Zugriff auf das AS und werde beim Einstieg mit einem visuellen Interface empfangen. Vor mir schwebt ein Dschinn in einer Wüstenlandschaft und fragt mich nach dem Zugangscode. Als ob ich den wüsste… prompt geht auch mein erster Hackversuch schief.

Der Dschinn droht damit alle Daten zu löschen wenn ich das nochmals versuche und fragt nochmals vehement nach dem Zugangscode. Meine Zeit läuft ab, einen Versuch habe ich noch. Und diesmal habe ich die notwendige Konzentration – der Zugangscode erscheint. Ich nenn ihn dem Dschinn und erhalte Zugriff auf alle Daten.

Mir steht der Schweiß auf der Stirn – das war knapp. Und ich riskiere nichts. Ich befehle ein komplettes Backup der Daten auf einen meiner Datenspeicher im Netz. Adora sorgt dafür, dass niemand anderer an die Daten kommt – sie nimmt das AS einfach mit.

Ein erster Blick auf die Daten offenbart erstaunliches – wir haben alle wichtigen Daten aus Franks Leben. Alle. Auch alle Security-Codes! Jackpot! Nun kann auch Lilian ohne weitere Probleme ins Appartement. Es ist für sie nur eine Sache von wenigen Sekunden um festzustellen, dass das Security-System einen Alarm abgesetzt hat – direkt an Frank. Nur die Alarmmeldung wurde scheinbar (wahrscheinlich) nie zugestellt. Die Alarmanlage ist nun aus und Adora und Lilian können sich in der Wohnung frei bewegen. Ein vorerst verborgener Bereich hinter einem Schrank wird ebenfalls für uns zugänglich. Hier lagert Frank seine Waffen, wichtige Papier-Dokumente (ja – das gibt es noch) und einen Smaragadring mit der Gravur „With Love“.

Wir haben alles was wir brauchen. Schauen wir, dass wir hier wegkommen. Adora braucht keinen Aufzug um das Gebäude zu verlassen (wie macht sie das?). Lilian fährt einfach mit dem Aufzug nach unten.

SECHS

Zurück im Cosplay-Café können wir Franks Daten genauer in Augenschein nehmen. Wir brauchen Informationen für unsere Auftraggeberin Sami. In seinen Kontakten finden wir seinen Bruder, Dorothy und auch eine prominente Person bei Falcon Records. Frank hat offensichtlich für beide Labels gearbeitet und munter Geschäfts-Geheimnisse in beide Richtungen weitergeleitet. Nicht die feine Art.

Noch weniger fein sind die anderen Tätigkeiten Franks. Er hat für Rex Richardson Drogen besorgt, Schläger angeheuert und auch dafür gesorgt, dass der Tod der beiden Escorts keine hohen Wellen schlägt. Beide sind an einer Überdosis Drogen gestorben. Auch die illegalen Steuertricks von CRC finden wir hier fein säuberlich dokumentiert. Druckmittel gegen Sami und ein detaillierter Schlachtplan für Rex um Sami aus dem Label zu drängen runden die wunderbare Datensammlung ab.

Wie ich schon gesagt habe – Jackpot! Wir haben alles notwendige für unsere Auftraggeberin.

Ich versuche auch Kontakt zu Frank aufzunehmen – anonymisiert über mehrere Proxies – doch vergeblich. Sein TAP ist offline.

SIEBEN

Am nächsten Tag treffen wir Sami und Dorothy im Cosplay-Café und servieren ihr alle Daten die sie braucht um Rex abzuschießen auf dem Tablett. Wortwörtlich – das komplette Dossier über Rex ist auf einem Tablet-Computer gespeichert. Ihr Blick wird immer finsterer als sie die Daten durchsieht – besorgt beobachtet von Dorothy.

Unser Auftrag ist jedenfalls erfüllt und wir erhalten jeweils weitere 4.000 Credits. In den nächsten Tagen laufen einige Pressemeldungen von CRC Records durch die Nachrichten-Netzwerke.

„Rex Richardson erholt sich gut von seinem Herzinfarkt – er wird bald das Spital verlassen können“.

„Um Rex Richardsons Gesundheit steht es schlechter als erwartet“.

„Die Gala zur Wiedervereinigung von Rex und Sami musste wegen gesundheitlicher Schwierigkeiten des CEOs von CRC leider abgesagt werden“.

„CRC Records trennt sich von CEO Rex Richardson.“

EPILOG

Ist das schön wenn ein Auftrag erfolgreich erfüllt ist. Und insgesamt 5.000 Credits haben wir jeweils auch erhalten!

Aber Moment mal – wieviel ist denn eigentlich das Vermögen von Frank wert auf das wir nun – potentiell – Zugriff haben?

Eine erste Schätzung ergibt einen Gegenwert von mehr als 2.000.000 Credits! Mir bleibt die Luft weg – was sollen wir mit solch einem Vermögen?

Aber das können wir uns noch überlegen – jetzt wird der erfolgreiche Abschluss des Auftrags gefeiert.

Und auch von Amin gibt es Küsschen zum Abschied – Küsschen links, Küsschen rechts, Küsschen links (drei müssen es sein)!