Ärger in der Nachbarschaft

[OfficialRegister]: no warrant…
[MoneyGrid]: no bounty…
[head4you]: no offer…

Gut, gut. Wie’s ausschaut haben sie ihre Feuertaufe überstanden. Alle vier sind unversehrt wieder hier. Die TACs sind freigeben. Mr. Colorful ist wohl zufrieden. Im #DenverLocal gab’s einen kurzen Vid-Snip zu einem Stau nach einem Autounfall auf der E-470. Das wäre Richtung Flughafen. Vielleicht auch nur Zufall.

Mal schauen, was gerade offen wäre…

Nope…
Nope… Da bräuchten sie Unterstützung von Sarge und seinen Leuten. Das können sie sich nicht leisten.
Nope… Naja vielleicht… Ach nein. Irgendwie mag ich den flippigen Barkeeper und die Jedi zu sehr. Und Kunden sollte man ohnehin nicht riskieren.

Hm. Vielleicht könnten sie sich mal um das hier kümmern. Das wäre nicht weit weg. Und sogar nützlich. Was meinst du Archimedes? Sollen wir sie fördern?
*croak*
Wenn sie noch jemanden mitnehmen?
*croaks*
Was heißt es wird nicht besser? Ach, ich glaub die bekommen das hin. Vielleicht bekommen sie sogar neue Kontakte.

Rosie tippt – „4-6 rasch verfügbare, freundliche Freelancer für nachbarschaftliche Hilfe gesucht…“

 

Milkrun

„Ja. Ja, das ist möglich. Ich verstehe. Sie werden nur Personen akzeptieren, die bisher nicht aufgefallen oder bekannt sind. Sie benötigen ein kleines, mobiles Team hier in der Stadt für Transportaufgaben. Heute abend. Ihre Offerte? CR 2.000,-  total. Gut. Ja, das ist möglich. Auch das ist möglich. Nein, das ist zu früh. Ab 18:00 Uhr. Ok. Ich hoffe ihr Mr. Black mag Karaoke.“

Auch wenn es dem zweckmäßig militärisch gehaltenen Cyborg äußerlich nicht möglich ist, innerlich lächelt Rosie.

Spannend, welche Sonderwünsche manche Auftraggeber haben. Aber Mr. Colorful zahlt gut und ich hab auch schon die richtigen Leute für ihn. „Archimedes, wir haben einen neuen Klienten!“

— 01001101 —

Tesla ist gerade hier. Das ist praktisch. Sein TAP ist immer noch defekt. Er braucht sicher Geld. Die Gepardenhybridin ist neu. Kein TAP. Kein Treffer im #AllFace oder der DB. Dann sucht sie vermutlich Arbeit, sehr gut.

„Amin, du hast doch vor kurzem erwähnt, dass ich dich besser bezahlen könnte. Magst du dir etwas dazu verdienen? Heute abend? Gut bezahlt für einen Abend Aufwand. Ich freue mich zu hören, dass du auch dazu bereit wärst, aber das ist es nicht. Außerdem könnte doch Jasmin mit Adora die Schicht tauschen, oder?“

 

Rosie

[4:37 am]
Nacht und Tag machen wenig Unterschied zu dieser Jahreszeit. Es ist feucht und kühl. Das Grau der Lampen wechselt gegen einen grauen Himmel. Mehr an der Aktivität der Menschen auf der Straße merkt man den Wechsel als am Wechsel des Lichts. Im Cafe ist es ruhig geworden.

Bevor wir schließen gehe ich gern ein paar Minuten nach draußen. Ich schätze die Gassen hinter dem Cafe. Das Leben dort ist direkt und unmittelbar. Vielleicht treffe ich Rodrigez. Er ist nett. Er ist bestechlich. Ich mag ihn.

Es nieselt beständig. In feinen Tropfen fällt der Regen auf die rissige Straße. Die wenigen echten Lampen kämpfen sich durch den Dunst und schimmern fahl in den Pfützen am Boden. Die Gassen sind schmutzig und Müll stapelt sich an den Hauswänden. Der Regen schillert an manchen Stellen in Farben, die man Wasser nicht zutrauen würde.

Ein pink lackierter Cyborg bückt sich vor einem Stapel Müllsäcke und lockt einen rotbraunen Kater mit einem Becher Sandwichaufstrich. Auf der linken Schulter zeigt sich zerkratzt noch ein Teil der ursprünglichen Lackierung. Adaptives Camo umgibt das Logo der Indestructables, NAC 247th Airborne Division, Light Combat All Environment Disruptive Unit. Behutsam streicheln die mechanischen Hände die nasse Katze während sie frisst.

Es gibt Dinge, die ich vermisse.

Archimedes und Rosie

„Spank him! Spank him!“ Schrill und alarmiert tönt eine mechanische Stimme von hinter der Bar durch den hinteren Teil des Cafes.

Ah, wieder eines der Quick-Tool Kiddies. Ich lächle still und reibe vorsichtig das Glas trocken. So zerbrechlich. Immer wieder versuchen sie Archimedes zu knacken. Ich lasse es zu, es ist Sport für sie. Und immer wieder lustig. Die kleine KI ist erstaunlich wehrhaft.

Fast liebevoll blickt der Cyborg zum bunten Papagei mit seinen zerzausten Federn, der aufgeplustert und entrüstet auf seiner Stange hin und her tänzelt.

„Spank him!!“

Ich bin neugierig. Wer ist es diesmal? Ich konzentriere mich auf Atemgeräusche. Soundfilter werden innerhalb von Mikrosekunden aktiv und blenden alles unwichtige aus. Ich höre leicht beschleunigtes Atmen von einem der Tische in der Ecke weiter hinten. Nein, das hat eher mit der jungen Dame neben ihm zu tun… Und von einem Tisch quer durch den Raum. Zoom auf’s Gesicht. Er ist stark konzentriert. Auf seiner Stirn bildet sich ein Schweißfilm.

*squark!* *squark…*

Ah, Archmides hat ihn. Seine Pupillen weiten sich, dann kneift er die Augen fest zusammen. Seine Hände schießen zu seinem Kopf und bedecken seine Augen. Abschalten Junge, abschalten. Die Alpträume halten sonst Wochen…

Ich stelle das Glas an seinen Platz und berühre den Rand mit einem Finger. So zerbrechlich…